Die Pensionen werden im Moment in der Form eines Generationenvertrags ausbezahlt. Das bedeutet, dass die aktuellen Pensionen durch die Beiträge der aktuell Erwerbstätigen abgesichert werden.1 Dies geschieht mittels eines sogenannten Umlageverfahrens: Die heute einbezahlten Beiträge werden im nächsten Monat direkt weitergegeben.
Was für die Beitragszahler bleibt, ist eine Gutschrift auf einem fiktiven Konto. Fiktiv deshalb, da dieses Geld nicht tatsächlich vorhanden ist.2 Dieses Geld kann daher auch nicht gewinnbringend angelegt werden.
Das System des Umlageverfahrens bzw. des Generationsvertrages wäre ein gutes, würde der Anzahl der Pensionsbezieher eine genügend große Anzahl Erwerbstätiger gegenüberstehen. Dies ist jedoch aufgrund einer stark gesunkenen Geburtenrate, einem durch längere Ausbildungszeiten wesentlich erhöhten Arbeitsantrittsalters und einer längeren Lebensdauer der Menschen, die dadurch länger Pensionen beziehen, nicht der Fall. Damit sind die Parameter für einen funktionierenden Generationenvertrag nicht mehr gegeben. In den Jahren 2003/2004 beschloss die damalige Regierung zwar eine Pensionsreform bzw. eine Pensionsharmonisierung, es wurde jedoch nicht das System als solches geändert, sondern nur an bisherigen »Stellschrauben« gedreht.  So wird bis 2028 der Durchrechnungszeitraum zur Errechnung der Pensionshöhe von den besten 15 auf die besten 40 Jahre angehoben, die so genannten Steigerungsbeträge wurden von 2 auf 1,78 % reduziert und das Antrittsalter für die Regelpension für ab im Dezember 1968 geborene Frauen wird schrittweise von 60 auf 65 Jahre erhöht.3 Effektiv bedeutet das kleinere Pensionen und eine höhere Gefahr für Altersarmut.
Dagegen wollen wir vorgehen! Zu allererst muss umfassende Aufklärungsarbeit geleistet werden. Das Verständnis der eigenen Situation und der gesetzlichen Grundlage ist Voraussetzung für selbstbestimmtes, sinnvolles Handeln. Nur so kann die Einzelperson rechtzeitig die zur eigenen finanziellen Situation und Risikopräferenz bestmöglich passende private Altersvorsoge aus einer Reihe schon bestehender und bewährter Vorsorgemodelle und ‑ansätze wählen. In einer Demokratie müssen lebensweisende Informationen eine Selbstverständlichkeit sein!