Angesichts der Veränderung des Klimas und der intensiv geführten Klimadebatte ist ein nachhaltiges Zusammenspiel von Natur und Wirtschaft unabdingbar, um Vorarlberg in eine erfolgreiche Zukunft zu führen. Zwar hat sich die Vorarlberger Landesregierung mit einem Beschluss von 2011 zum Ziel gesetzt, bis 2050 energieautonom zu sein, allerdings werden die Bemühungen um eine naturschonende Wirtschaft in Vorarlberg durch die jüngsten Entwicklungen durchkreuzt.1 So werden einerseits Wasserkraftprojekte in Natura 2000 Gebieten vorangetrieben, während andererseits der Ausbau von umweltfreundlicheren Photovoltaikanlagen zumeist auf der Strecke bleibt.2 Ebenso muss die geplante Betriebserweiterung der Firmen Rauch und Ball in Ludesch hinterfragt werden, durch die mehrere Hektar der angrenzenden Grünzone verloren gehen würden.3 Die genannten Beispiele verdeutlichen, dass die Landesregierung – entgegen ihrer Versprechungen – immer wieder Wirtschaftsprojekte auf den Weg bringt, deren Gesamtnutzen in Zweifel gezogen werden muss. Ein Beispiel, dass die verheerenden Folgen für das Ökosystem verdeutlicht, ist der Schwund heimischer Fischarten.4
Wir sind davon überzeugt, dass wirtschaftliche Entwicklung im Einklang mit der ökologischen Nachhaltigkeit geschehen muss. Dies erfordert Pioniergeist und zukunftgerichtetes, innovatives Denken.
Bei der Planung von Wirtschaftsprojekten, die in die Natur eingreifen, müssen immer erst alle möglichen Auswirkungen auf das Ökosystem erörtert werden und diese unter dem Gebot des Naturschutzes bei der Entscheidungsfindung berücksichtigt werden. Der wirtschaftliche Erfolg einzelner Unternehmung darf nicht zu Lasten der Natur gehen!
Darüber hinaus setzen wir uns für Investitionen in grüne Projekte ein, wie beispielsweise dem Ausbau des öffentlichen Personenverkehrs. Eine umfassende und nachhaltige Erweiterung des öffentlichen Verkehrsnetzes fördert dabei nicht nur die Verringerung des CO2-Ausstoßes durch die Autonutzung, sondern erhöht zugleich die Mobilität und Attraktivität unserer Region! Um dies effizient umsetzen zu können, muss das Rheintal als urbane Struktur gedacht werden. Ein Umdenken ist schon lange überfällig. Auch die bessere Erschließung der anderen Gebiete ist notwendig. Uns reicht es nicht, dass wir im österreichischen Vergleich gut abschneiden.5 Vorarlberg kann als Pionierland neue Standards setzen und genau das streben wir an.
